Es war einer dieser Abende, an dem das gemeinsame Essen ausnahmsweise mal in ein richtiges Festmahl ausgeartet war. Wir hatten Freunde eingeladen, gekocht, gelacht, und bevor wir uns versahen, stapelten sich die Teller, Gläser und Schüsseln in der Küche zu einem bedrohlichen Turm. Ein kurzer Blick auf das Chaos, das wir angerichtet hatten, ließ mich innerlich seufzen. Aber der Spaß am Abend war es wert gewesen.„Ach, das kriegen wir schon hin“, sagte ich optimistisch, doch insgeheim hatte ich ein mulmiges Gefühl. Unser Geschirrspüler – treuer Begleiter durch viele Küchenabenteuer – war bereits voll beladen und brummte fleißig vor sich hin. Für den Rest musste Handarbeit her, und das hieß: spülen, abtrocknen, stapeln. So weit, so gut. Was konnte schon schiefgehen?
Ich begann also, die ersten Teller mit Spülmittel und heißem Wasser zu bearbeiten. Die Küche war eng, und jeder noch so kleine Platz wurde genutzt, um das saubere Geschirr abzutropfen. Bald bildete sich ein stattlicher Stapel auf der Arbeitsplatte. „Ist schon fast geschafft“, dachte ich, als ich die letzten Teller aus dem Spülbecken hob.
Dann passierte es. Der oberste Teller rutschte, ein paar Gläser klirrten, und bevor ich reagieren konnte, ging alles in Zeitlupe: Der Teller-Turm neigte sich bedrohlich zur Seite, als ob er sich einen Moment lang überlegte, ob er fallen oder doch lieber stehen bleiben sollte.
Ich schnappte nach Luft, die Hände panisch ausgestreckt, um das Unglück noch abzuwenden – doch zu spät. Mit einem lauten Klirren und einem finalen Platsch brach der Turm in sich zusammen, die Teller rutschten wild durcheinander, ein Glas ging zu Bruch, und Wasser spritzte überallhin. Es war ein kleines, nasses Desaster.
„Nicht dein Ernst!“ rief ich entsetzt und starrte auf den Scherbenhaufen vor mir. Doch was tun? Es gab keinen Weg zurück, nur noch das Aufräumen des Chaos. Mein Partner, angelockt vom Lärm, kam in die Küche und musste bei meinem Anblick unweigerlich lachen. „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der es geschafft hat, einen Teller-Turm zu bauen und dann auch noch zum Einsturz zu bringen.“
Und genau in dem Moment konnte ich nicht anders, als mitzulachen. Es war alles so absurd – ein gewöhnlicher Abwasch, der sich plötzlich in ein wahres Abenteuer verwandelt hatte. Ein Abenteuer, das uns daran erinnerte, dass selbst die einfachsten Dinge manchmal ihre eigenen Tücken haben.
Also packten wir gemeinsam an, räumten die Scherben auf und machten das Beste aus der Situation. Am Ende waren wir nass, ein wenig müde, aber irgendwie auch zufrieden. Und als wir schließlich das letzte Stück Geschirr sicher im Schrank verstauten, wussten wir: Das war eine Küchenerfahrung, die wir so schnell nicht vergessen würden.
Der Teller-Turm mag zwar eingestürzt sein, aber er hat uns auch gezeigt, dass in jeder noch so alltäglichen Aufgabe ein Hauch von Abenteuer steckt – und dass ein bisschen Chaos manchmal das perfekte Rezept für einen lustigen Abend ist.